Internationale Fachzeitschrift für
alte und neue Numismatik

Erstausgabe zu den Olympischen Spielen „Athen 2004“

20 Jahre 2-Euro-Gedenkmünzen

Im Mai 2004 erschien in Griechenland die erste 2-Euro-Gedenkmünze. Seither hat sich diese Münzgattung  zu Europas Top-Sammelgebiet entwickelt, das zu  erschwinglichen Preisen mit einer großen Motivvielfalt und  einheitlichen Spezifikationen glänzt.

Myron, einer der bedeutendsten Bildhauer der griechischen Antike, schuf vor 2500 Jahren die Statue eines Diskuswerfers. Und obwohl sie im Original nicht mehr erhalten ist, so ging die spannungsgeladene Darstellung des Athleten kurz vor dem Wurf doch als berühmteste Diskuswerfer-Skulptur in die Kunstgeschichte ein. Sechs Marmorkopien aus dem alten Rom haben die Schönheit dieses Meisterwerks für die Nachwelt erhalten. 

Vor genau 20 Jahren, am 12. Mai 2004, feierte der Diskobol des Myron auf einer Münze aus Griechenland seine Wiedergeburt. Nicht auf irgendeiner Münze, sondern auf der allerersten 2-Euro-Gedenkmünze überhaupt. Als Pionier des beliebtesten Euromünzen-Sammelgebiets schrieb der Diskuswerfer damit abermals Geschichte, diesmal ein Stück Münzgeschichte. 

„Kursmünze mit  Gedenkmünzencharakter“

Ausgabeanlass waren die Olympischen Sommerspiele von Athen 2004. Die EU-Kommission genehmigte erstmals eine „Kursmünze mit Gedenkmünzencharakter“. Der Siegeszug der 2-Euro-Gedenkmünzen konnte beginnen. Noch im selben Jahr machten auch Italien, Luxemburg, San Marino und der Vatikan mit. Weitere Länder folgten. Deutschland ist seit Anfang 2006 dabei und startete seine erste Bundesländerserie – eine Motivreihe mit Sehenswürdigkeiten, die von den Lesern des Deutschen Münzen Magazins damals in einer Umfrage vorgeschlagen worden war.

Teils über zwei Dutzend neue 2-Euro-Motive pro Jahr

Alle Euroländer sind mittlerweile  mehr oder weniger regelmäßig in der Kollektion vertreten und machen sie zu einem Top-Sammelgebiet mit großer Motivvielfalt und teils über zwei Dutzend Ausgaben pro Jahr. Was bei teuren Edelmetall-Münzen manch einen Sammler vielleicht an die Grenzen seiner finanziellen Belastbarkeit bringen würde, löst bei den meisten 2-Euro-Sammlern nur ein breites Grinsen aus: Sie freuen sich eher über das rasche Wachstum ihrer Kollektion, als dass sie sich – bis auf wenige Ausgaben zum Beispiel aus Monaco – Sorgen über die Kosten machen müssten. So sind die 2-Euro-Gedenkmünzen die denkbar beste numismatische Nachwuchsförderung, denn sie sind geradezu prädestiniert für (Wieder-) Einsteiger, die ein fest umrissenes Sammelgebiet zu überschaubaren Kosten suchen. Und: Es sind die einzigen Gedenkmünzen, die in ganz Euroland offizielles Zahlungsmittel sind.


Vollständiger Artikel im DEUTSCHEN MÜNZEN MAGAZIN 2/2024

Die erste 2-Euro-Gedenkmünze überhaupt kommt aus Griechenland (oben). Sie erschien vor genau 20 Jahren zu den Olympischen Sommerspielen von Athen 2004. Deutschland-Premiere war 2006 zum Start der ersten Bundesländerserie und zeigt – als Symbol für Schleswig-Holstein – das Lübecker Holstentor.

 

 

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