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Goldserie „Deutsches Handwerk“ gilt 2024 der Mobilität

Nach dem Serienstart im August mit dem Motiv „Ernährung“ erscheint 2024 in der 50-Euro- Goldmünzenreihe „Deutsches Handwerk“ eine Ausgabe zum Thema Mobilität.

Die Mobilität ist ein zentrales Thema für das Handwerk in Deutschland. Es geht dabei nicht nur um wohnortnahe Versorgung mit handwerklichen Produkten und Dienstleistungen oder die unkomplizierte Erreichbarkeit von Betrieben, Lieferanten und Kunden, sondern auch und vor allem um handwerkliche Leistungen. Sie sind von entscheidender Bedeutung für die Mobilität in unserer Gesellschaft. Die Qualifikationen zahlreicher Gewerke sind nicht zuletzt Grundlage für das Gelingen der „Mobilitätswende“ in unserem Land. Ohne Handwerk kein Straßenbau, keine Auto- und Fahrradreparatur und keine Ladesäulen für Elektrofahrzeuge.

Nur mit qualifizierten Handwerkerinnen und Handwerkern – insbesondere aus dem Elektro- und Kfz-Bereich – können die neuen Technologien erfolgreich umgesetzt werden, kann Anwendern flächendeckend die notwendige Ladeinfrastruktur und Servicestruktur zur Verfügung gestellt werden. Das gilt im Übrigen auch mit Blick auf die wachsende Bedeutung des Fahrrads, das durch E-Bikes und moderne Lastenfahrräder zu einem wichtigen Baustein der Mobilitätswende geworden ist.

Verschiedene Handwerksberufe tragen wesentlich zur Mobilität in unserer Gesellschaft bei. Dazu gehören zum Beispiel (weibliche wie männliche) Straßen- und Tiefbauer, Kfz- und Zweirad-Mechatroniker, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, Elektroniker, Bootsbauer sowie Land- und Baumaschinenmechatroniker(innen).  Mit der zweiten Ausgabe der vor wenigen Wochen gestarteten Halbunzen-Goldserie (7,78 Gramm reinstes 999,9er Gold) mit 50 Euro Nennwert werden 2024 eben diese „Mobilitäts“-Handwerksberufe geehrt. 

1. Preis: Stefanie Radtke

Das Motiv stammt von Stefanie Radtke aus Leipzig (Kürzel „SR“ auf der Münze), die den ersten Platz unter den elf Teilnehmern des Gestaltungswettbewerbs belegen konnte. Das Preisgericht lobt: „Der Entwurf schaut mit kluger Symbolik aus der Perspektive des Handwerks in die Zukunft der Mobilität. Ausgehend vom universellen Sechskant wird das Symbol des Sechsecks auf die modulare und vernetzte Mobilität übertragen. Das Logo des Handwerks wird durch die besondere Darstellung in Form eines neuronalen Netzes zu einer wissenden Hand.“ Der „Handwerksdaumen“ mutiert hier also zu einem ganzen Unterarm, der kraftvoll einen Schraubenschlüssel hält und so bildlich übersetzt zum Gelingen der Mobilitätswende beiträgt. In den vernetzten Sechsecken werden wichtige Fortbewegungsmittel skizziert: Lastwagen, Schiff, Eisenbahn, Fahrrad Auto und Flugzeug. Die Sechsecksymbolik findet sich auch auf der Wertseite wieder in Form eines Bundesadlers mit entsprechendem Umriss.

2. Preis: Elena Gerber

Den 2. Preis im Künstlerwettbewerb holte sich Elena Gerber aus Berlin mit einem Entwurf, der unverwechselbar an das von ihr gestaltete Erstlingsmotiv der Goldserie anknüpft: Waren es bei „Ernährung“ Kochlöffel oder Hackmesser, die die beteiligten Gewerke symbolisierten, so sind es nun Wagenheber, Strommessgerät oder Schraubenzieher. Umgeben wird die Werkzeugcollage von einem Reliefring, auf dem nicht nur das Münzthema „Mobilität“ und der Handwerksdaumen dargestellt sind, sondern auch verschiedene Arbeitsszenen und Fahrzeuge. Die Jury begründet ihre Entscheidung unter anderem so: „Trotz der Fülle an Elementen zeichnet sich dieser Entwurf durch seine große Klarheit und Eleganz aus. Unterstützt wird dies durch die äußerst feine und gekonnte Ausführung aller Details, selbst im flachen Randbereich. Der Entwurf berücksichtigt wichtige inhaltliche Ebenen des Themas Handwerk und Mobilität, die wie Zahnräder ineinandergreifen: die Hand-werkerinnen und Handwerker, ihre Tätigkeiten, verschiedene Werkzeuge sowie die Infrastruktur, die alle sehr ansprechend ins Bild gesetzt wurden.“ 

3. Preis: David Grimm

David Grimm aus Benediktbeuern bekam den dritten Preis zugesprochen für eine vielgestaltige Collage zum Thema Mobilität und Handwerk. Die Wettbewerbsjury dazu: „Die Bildseite zeigt in einer grafisch anspruchsvollen spielerischen Anordnung verschiedene Symbolbilder des Handwerks für Werkzeuge, Verkehrsträger und Tätigkeiten. Diese sind sowohl positiv (erhaben) wie negativ gestaltet. Gegliedert wird das Bild von einer Waagerechten, die dominant das Thema ‚Mobilität‘ in großen Serifenlettern aufnimmt wie auch das Symbol des Handwerksdaumens. Die Gesamtkomposition ruht auf einer  stilisiert dargestellten Brücke, stellvertretend für die Verkehrswege.“

Spezifikationen: Mobilität  (Serie „Deutsches Handwerk“), 2024, 50 Euro, Gold 999,9/1000, 7,78 g, Ø 22 mm, Stgl., Riffelrand, Prägestätten A, D, F, G und J. Die Auflage wurde noch nicht bekannt  gegeben.


Vollständiger Artikel im DEUTSCHEN MÜNZEN MAGAZIN September/Oktober 2023.

 

Das „Handwerksdaumen“-Symbol wird bei Stefanie Radtke zu einem ganzen Arm, der an der Mobilitätswende schraubt. 

 

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