Internationale Fachzeitschrift für
alte und neue Numismatik

Editorial Januar/Februar 2021

World Money Fair 2021 findet nur virtuell statt

Die Corona-Pandemie hat uns weiter fest im Griff. Jetzt hat es auch die World Money Fair in Berlin erwischt. Während die weltgrößte Münzenmesse am ersten Februar-Wochenende 2020 noch im gewohnten Rahmen abgehalten werden konnte, wird sie 2021 nicht wie geplant Ende Januar live im Estrel-Kongresszentrum stattfinden, sondern nur virtuell im Internet.

Ich erinnere mich noch genau, wie Aussteller und Besucher letztes Jahr noch etwas ungläubig auf die sich überschlagenden Nachrichten von der Corona-Front reagierten. Man ging zwar in den Messehallen unwillkürlich schon etwas auf Abstand zu
Asiaten (seid ihr direkt aus Wuhan?) und Italienern, die damals in ihrer Heimat die ersten Hotspots in Europa zu beklagen hatten. Die vereinzelt gesichteten Maskenträger wurden jedoch noch vielfach belächelt. Ein strenger Lockdown, wie damals in China, schien bei uns unvorstellbar.

Aber schon drei Wochen später holte uns die Realität ein: Die Internationale Tourismusbörse ITB in Berlin wurde abgesagt und in der Folge praktisch alle weiteren Messen und Großveranstaltungen des Jahres. Besonders hart traf es die Münzbörse „Numismata“ in München Anfang März. Hier waren die Messestände bereits aufgebaut und erst in der Nacht vor der Eröffnung wurden die Aussteller über behördliche Auflagen informiert, die de facto das Aus bedeuteten. Viele Besucher und Händler waren bereits angereist und standen vor verschlossenen Türen.

Das sollte in Berlin nun nicht auch passieren. Da absehbar war, dass uns das Coronavirus noch längere Zeit begleiten wird, zogen die Veranstalter der World Money Fair bereits im Spätherbst die Reißleine und sagten die Messe für 2021 ab. „Wir schauen trotz allem zuversichtlich in die Zukunft. Wenn wir uns nicht in Berlin treffen können, müssen wir es eben ersatzweise virtuell tun“, so die Messe-Organisatoren weiter. Auf der Internetseite www.worldmoneyfair.de können die Aussteller nun ihre Angebote digital präsentieren. Ebenso die zahlreichen Münzämter und Prägestätten aus aller Welt, die ihre Münzneuheiten im Rahmen eines virtuellen Media-Forums vorstellen.

Für alle, die nicht selbst im Internet unterwegs sind oder die es einfach bequemer finden, das Wichtigste zusammengefasst in gedruckter Form zu lesen, wird unsere Redaktion die „Veranstaltung“ besuchen und im nächsten Heft über aktuelle Neuausgaben berichten. Ganz so, wie wir es in früheren Jahren bei unseren echten Messerundgängen praktiziert haben – und es hoffentlich nächstes Jahr wieder tun können.

Erzinger
Wolfgang Erzinger,
Herausgeber
Deutsches Münzen Magazin

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